Hat Dein Kind Legasthenie oder doch Schreiben nach Gehör
Ich wollte keinen Artikel mehr zum Thema "Legasthenie" schreiben...Ich wollte mich anderen Themen widmen und dieses Thema ANDEREN überlassen....
Vor einiger Zeit rief mich eine Bekannte an und klagte mir Ihr Leid...Ihr Kind, jetzt 3. Klasse, habe angeblich Legasthenie - ohne Testung, nur Anmerkung der Schule. Ich lies mir die Schwierigkeiten Ihres Kindes erklären und musste zugeben, dass sich das schon nach Legasthenie anhören KONNTE....Meine letzte Frage an Sie war "WIE hat Dein Kind denn Schreiben gelernt?" Die Antwort lies mich doch gewaltig aufhorchen...
"Ja, Schreiben nach Gehör...Mein Kind schreibt, wie es hört"...
Bingo !
Schreiben nach Gehör
In vielen Bundesländern ist diese Methode, den Kindern das Schreiben beizubringen, bereits verboten und es muss und wird zu einer "anderen" Methode übergegangen.
Beim Schreiben nach Gehör verfassen die Erstklässler, Texte und Sätze und schreiben diese, so wie sie das gesprochene Wort hören und Lehrer verbessern diese Texte NICHT. Diese Methode soll den Spaß am Schreiben fördern und motivieren.
Hinzu kommt das Problem, dass Kinder von heute so wenig Lesen und schreiben (in der Freizeit) wie keine Generation vor Ihnen. Darüberhinaus scheinen wir in einer "abgekürzten Gesellschaft" zu leben - vollständige Sätze sind bereits bei kleinen Kindern, die noch nicht zur Schule gehen Mangelware (oft, nicht immer) und mit Schuleintritt werden Sätze noch weiter abgekürzt.
Um das Schreiben nach Gehör "beherrschen" zu können, müssen u. a alle Wahrnehmungsbereiche der Kinder, vor allem aber der auditive Wahrnehmungsbereich zu 100% optimal ausgebildet sein, es darf KEIN Dialekt gesprochen werden, es muss von Haus aus auf eine super korrekte Aussprache geachtet werden, Kinder müssten VIEL Lesen, und viel Schreiben....Darüberhinaus müssten Lehrkräfte trotz dieser Methode die Fehler verbessern und den Kindern zeigen, wie es richtig geschrieben wird - sonst wird es IMMER ein "irgendwie" Schreiben bleiben.
Zudem ist dieser Weg, das Schreiben zu erlernen ein umständlicher Weg, der sehr viel "Kraft" und "Speicher" vom Arbeitsgedächtnis und der Konzentration kostet. Kinder lernen mit Hilfe der "Anlauttabelle", dass die Buchstaben bestimmten Begriffen zugeordnet sind...z.B A = Apfel, B = Bär....
Soll nun ein Wort geschrieben werden, müssen die Kinder den Laut HÖREN, sich erinnern, welchen Begriff sie für welchen Buchstaben gelernt haben und dann den Buchstaben aufs Papier bringen UND richtig aneinanderreihen....
Nach einiger Zeit verlangen die Lehrer nun, dass RICHTIG geschrieben wird und die Kinder werden mit den Fehlern konfrontiert und sind oftmals völlig überfordert - und finden den Weg in die Lerntherapeutenpraxen (viele mit dem Verdacht der Legasthenie)
Selbst der Lehrerverband fordert die Rückkehr zur klassischen Filbenmethode!
Was tun...
Eltern sollten sich eine gute Lerntherapeutenpraxis aussuchen, die dem Kind hilft, SCHREIBEN "neu" zu lernen und sich vom Lerntherapeuten zeigen lassen, wie sie ihrem Kind zu Hause helfen können. Darüberhinaus sollte bei Verdacht der Legasthenie ein Attest bei einem Kinderpsychologen gemacht werden - ob oder ob nicht.
Empfehlung für Eltern - MUSS ich als WERBUNG kennzeichnen!
"Abfotografieren"
"Sätze" aus 2-3 Buchstaben oder vollständige Worte auf eine Karteikarte schreiben. Das Kind schaut sich das "Wort" an, schließt die Augen und soll sich das Wort vor dem inneren Auge vorstellen. Nun wird das Wort buchstabiert! Gelingt dies einige Male, kann das Wort versucht werden, aufs Papier zu bringen.
Es ist wichtig, dass die Kinder, die mit dieser Methode Schwierigkeiten haben, individuelle gefördert werden und sich noch einmal komplett neu mit dem ABC beschäftigen. Die Buchstaben müssen "neu" gelernt werden und es muss ein "Bezug" zu ihnen hergestellt werden.
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